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Es gibt bis jetzt keine rechtlich anerkannte Definition. Tiny House bedeutet lediglich “kleines Haus”. Oft wird darunter ein Haus auf einem Anhänger verstanden.
Tiny Houses zählen für uns zu den Kleinwohnformen. Der Verein Kleinwohnformen Schweiz hat dazu folgende Definition erarbeitet:
Eine Kleinwohnform (KWF) ist eine Wohneinheit mit höchstens 40m2 Gesamtfläche.
Sie steht im Gegensatz zu herkömmlichen Immobilien nicht auf festen Fundamenten, sondern entweder auf Rädern und/oder Punktfundamenten, so dass sie einfach verschiebbar ist.
Sie müssen alle hygienischen Bedingungen erfüllen (Toilette, Wasch- und Kochgelegenheit) entweder direkt in der KWF oder auf dem Grundstück, so dass KWF als Hauptwohnsitz genutzt werden können.
Nach der Aufwertung einer Brachfläche in Pasing haben wir jetzt die Möglichkeit, ein ungenutztes Gartengrundstück im Wohngebiet für ein paar Jahre mit Leben zu füllen. Als Tiny PopUp Pullach machen wir hier Lösungen erlebbar – von Urban Gardening über Kreislaufdenken bis hin zu einem ressourcenschonenden Lebensstil. Es muss nicht gleich der Umzug ins eigene Tiny House sein – Klimagerechtigkeit, Suffizienz und Umweltschutz haben viele Gesichter und es gibt viele Möglichkeiten mit anzupacken!
Wir wollen weiterhin ein Ort für erlebbare Lösungen sein und hoffen, möglichst viele Menschen für erneuerbare Energie, Tiny Living, urbanes Gärtnern, ökologisches Bauen, eine Sanitärwende und Suffizienz begeistern zu können. Wenn bis dahin auch mehrere Tiny PopUps entstanden sind, umso besser ;-)
Weil Tiny Houses keine Immobilien, sondern “Mobilien” sind. Bei jedem Ortswechsel müsste erneut eine Baugenehmigung eingeholt werden. Aufwand und Kosten sind hier unverhältnismäßig und erschweren Tiny Living unnötig. Vor allem wenn Genehmigungskosten den Wert des Hauses selbst übersteigen. Mobile Kleinwohnformen, die keinen Boden versiegeln brauchen angepasste Regeln.
Beispiel: Rad, Auto, LKW: Sie sind alle Teilnehmer im Straßenverkehr. Es gibt gemeinsame Verkehrsregeln & fahrzeugspezifische aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen der Fahrzeuge. Eine ähnliche Verfahrensweise bräuchte es auch beim Baurecht/Wohnrecht. Es wäre eine Unterscheidung von Bauwerken zur Wohnnutzung mit folgenden Aspekten nötig:
ökologisch verträgliche Bauweise, zeitliche Begrenzung der Flächennutzung und Wohnen ohne Flächenversiegelung.
Leider werden bei der Tiny House Debatte in Städten oft Äpfel mit Birnen verglichen: Natürlich sind Tiny Houses keine Alternative für Hochhäuser in der Stadt. In der Innenstadt machen Tiny Houses vor allem als Zwischennutzung und zur Nachverdichtung Sinn, auf Flächen die nicht anderweitig vergeben werden können. Hier sehen wir ein hohes, noch ungenutztes Potenzial. Hinsichtlich Ressourcenverbrauch, Primärenergiebedarf und Flächenversiegelung steht das Tiny House z.B. im Vergleich zum Einfamilienhaus um Längen besser da.
Es gibt derzeit zum einen viele städtische Flächen, die entweder nachverdichtet oder temporär zwischengenutzt werden können. Aber auch Privatpersonen wollen Restgrundstücke, ungenutzte Brachflächen, Garagendächer, Flachdächer oder Häuser mit ungenutztem Umschwung für Tiny Houses zur Verfügung stellen. Nötig wäre ein je nach Nutzungsdauer angepasstes Genehmigungsverfahren, um möglichst viele Flächen nutzbar zu machen, ohne allzu großen Eingriff in die Natur. Denn die Chancen liegen auch für München auf der Hand:
– Tiny Houses und Co. als ökologische Lückenfüller überall dort, wo nicht mehr in die Höhe gebaut werden kann
– Nachverdichtung ohne Bodenversiegelung: bezahlbar und umweltschonend
– Aufwertung von Restflächen, Industriebrachen, Flachdächern, ungenutzten Gärten
– PopUp Projekte als Begenungsorte im Viertel zu Themen wie Kreislaufdenken, Ressourcenschonung und Suffizienz
– München besteht zu einem beträchtlichen Teil aus Einfamilienhausgebieten: dort schlummert ungenutztes Potenzial hinsichtlich Nachverdichtung ohne Bodenversiegelung – auf städtischen und privaten Flächen
Brachen sinnvoll nutzen
Industriebrache mit Parkplatz ermöglicht eine Siedlung mit Kleinwohnformen als Zwischennutzung. Erweiterbar mit Flächen für Kleingewerbe/Start-ups
Gartenfläche neu gedacht
Ein Einfamilienhaus wird mit Kleinwohnformen im Garten ergänzt und ermöglicht so beispielsweise generationenübergreifendes Wohnen.
Innerstädtische Verdichtung
Eine herkömmliche Mehrfamilienhaus-Siedlung, ergänzt durch flexible Kleinwohnformen ohne Bodenversiegelung.
Im Gegensatz zu Wagenplätzen ist die Idee von Tiny PopUp-Projekten, kleine Flächen und Brachen sinnvoll zu nutzen. Das kann mit einem einzelnen Tiny oder mit mehreren sein, je nachdem, was die Fläche hergibt. Hier kommen kleine Brachflächen genauso infrage wie private Gärten, Hinterhöfe oder Flachdächer.
Von uns her gesehen gibt es für den Wohnungsmarkt nicht DIE Lösung. Wichtig ist durch eine grosse Vielfalt verschiedenste Möglichkeiten zu unterstützen, je nach Flächengröße und Umgebung. Kleinwohnformen können ein Puzzleteil in Stadt- und Gemeindentwicklung sein, welche je nach Person und Situation eine optimale Lösung darstellen. Zudem handelt es sich bei Tiny Houses meist um nachhaltige Wohnformen mit erheblich geringerem CO2-Fußabdruck im Vergleich zu herkömmlichen Wohnformen, die flexibel und bezahlbar sind, ohne den Boden zu versiegeln.
Mögliche Maßnahmen zur Förderung durch die Lokalpolitik:
– Stadt oder Gemeinde als Vorbild, damit PrivateigentümerInnen ihre Grundstücke öffnen und so kostengünstig und unkompliziert bezahlbaren Wohnraum schaffen
– An die Nutzungsdauer angepasste Anwendung der Bauvorschriften
– Zonenfremde Nutzung in allen Bauzonen für Zwischennutzungen zulassen
– Anwendung eines minimalen Verfahrens vor allem für eine kurzfristige Nutzungsdauer: die lange Genehmigungsdauer und die Kosten für Erschließung versus Nutzungsdauer stellen bisher eine unüberbrückbare Hürde dar
– kurzfristige Projekte für Forschung und Wissensvermittlung herausheben, um aufzuzeigen, wie Ressourcen im Sektor Bauen und Wohnen eingespart werden können
Wir setzen auf Offenheit gegenüber Kleinwohnformen, die den Boden nicht versiegeln. Denn die Vorteile liegen auch für die Politik auf der Hand, ob langfristige Nachverdichtung oder eine Zwischennutzung auf Brachen und ungenutzten Flächen im Wohngebiet: bezahlbarer, flexibler und umweltschonender Wohnraum ohne Flächenversiegelung. Außerdem werden so auch Flächen nutzbar, die bisher nicht für Wohnraum infrage kamen: Garagendächer, Flachdächer in Mischgebieten, Industriebrachen oder Restflächen, die für herkömmliche Bauten zu klein sind. Und nebenbei können Tiny Houses ein spannender Begegnungsort im Viertel werden, der die BewohnerInnen zu Wohnvielfalt und Ressourcenschonung inspiriert. München besteht z.B. zu einem beträchtlichen Teil aus Einfamilienhausgebieten: dort schlummert ungenutztes Potenzial hinsichtlich Nachverdichtung ohne Bodenversiegelung – auf städtischen und privaten Flächen.
Mögliche Maßnahmen zur Förderung durch die Lokalpolitik:
– Stadt oder Gemeinde als Vorbild, damit PrivateigentümerInnen ihre Grundstücke öffnen und so kostengünstig und unkompliziert bezahlbaren Wohnraum schaffen
– An die Nutzungsdauer angepasste Anwendung der Bauvorschriften
– Zonenfremde Nutzung in allen Bauzonen für Zwischennutzungen zulassen
– Anwendung eines minimalen Verfahrens vor allem für eine kurzfristige Nutzungsdauer: die lange Genehmigungsdauer und die Kosten für Erschließung versus Nutzungsdauer stellen bisher eine unüberbrückbare Hürde dar
– kurzfristige Projekte für Forschung und Wissensvermittlung herausheben, um aufzuzeigen, wie Ressourcen im Sektor Bauen und Wohnen eingespart werden können
Das ist schwer zu sagen, denn es kommt darauf an, welche Voraussetzungen der Platz mitbringt: gibt es Wasser- und Stromanschluss, können Gemeinschaftsräume, Waschmaschine etc. genutzt werden und wie ist die Anbindung an den ÖV. Für eine Brachfläche, bei der der Eigentümer nur geringen Aufwand hat, sind sicher Quadratmeterpreise von ca. 1 € pro Monat zu vertreten. Wenn der Eigentümer mehr in die Fläche investieren muss und Gemeinschaftsräume etc. vorhanden sind, ist natürlich eine etwas höhere Pacht gerechtfertigt. Was wir jedoch nicht unterstützen wollen sind Wucher-Preise von Privatleuten, als auch von Camping-Platz-Betreibern, die den Mangel an Stellplätzen ausnutzen.
Derzeit ist es eher schwer, an Flächen zu kommen, weil sich Tiny Houses oft noch in einer rechtlichen Grauzone befinden und einige Verordnungen unverhältnismäßigen Aufwand und Kosten darstellen.
Als erstes musst du sicherlich mal wissen, was du überhaubt willst. Wo will ich mit meinem Tiny House hin? Wie gross muss mein Grundstück sein? Will ich Kaufen oder Pachten?
Ausgewiesene Tiny House Grundstücke gibt es praktisch keine. Mach dich also auf die Suche nach Flächen, die deinen Vorstellungen entsprechen. Beschränk deine Suche auf die Wohnzone.
- Kontakte anfragen
- Google Maps (oder andere Tools nutzen)
- Radltour durch interessante Gebiete
- Inserate
Oft gilt es überhaupt einmal zu erklären, was Tiny Houses denn sind und was die Vorteile davon sein können für eine Gemeinde oder Stadt. Relativ selten ist ein gemachtes Nest zu finden, in das man nur noch sein Tiny House stellen muss. Das sollte man sich bewusst sein, bevor der Kauf oder der Bau ansteht. Es lohnt sich also in diesen Punkten gut informiert zu sein und Auskunft geben zu können! Eventuell sogar bereits eine kleine Infomappe mit dem Projekt und Argumenten zur Hand zu haben, bevor es an die eigendliche Grundstücksuche geht!
Der Verein Einfach Gemeinsam Leben e.V. hat praktische Broschüren und Checklisten für Städte, Gemeinden und Tiny House BesitzerInnen. Die Checkliste zum genauen Vorgehen bei der Grundstücksuche ist allerdings Mitgliedern vorbehalten.
Es lohnt sich, sich aktiv zu engagieren und Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben, egal ob in einem Verein oder politisch.
Wir haben das Tiny von Anfang an für 2 Leute geplant, deshalb sind für uns genügend Rückzugsorte vorhanden. Da wir seit mehr als 6 Jahren viel und lange mit dem eigenen Van unterwegs sind, wussten wir eigentlich schon vorher, dass uns der Platz reichen wird. Das diese Lebensweise nichts für alle ist, erklärt sich aber von selbst.
Mobile Kleinwohnformen sind in vielen Bereichen ökologischer als herkömmliche Wohnformen:
- geringer Primärenergieverbrauch: wenig Wohnraum = wenig Energiebedarf – und zwar insgesamt, nicht nur pro Quadratmeter
- Wohnraum ohne Flächenversiegelung: Biodiversität, CO2-Speicherung, Hochwasserschutz und Kühleffekt bleiben erhalten
- Wenig graue Energie in Baumaterial: kein Beton, dafür ökologische Baustoffe und insgesamt viel weniger Materialverbrauch
- Bau nach dem Cradle to Cradle Prinzip: verwendete Ressourcen können in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden
- Tiny Living fördert einen minimalistischen Lebensstil hinsichtlich Konsum, Ernährung, Mobilität, Freizeitgestaltung und ehrenamtlichem Engagement
Weitere nachhaltige Aspekte speziell im Tiny DaHome:
- 100 Prozent erneuerbare Energie durch Photovoltaik
- umweltfreundliche Wärmeproduktion durch Solarthermie und Abwärme des Holzofens
- Toilette ohne Wasserspülung
- Pflanzenkläranlage als Fassadenbegrünung
- Insektenfreundlicher Urbaner Garten gemäß Permakultur
Klar, Tiny Houses brauchen für den Umzug ein passendes Zugfahrzeug. Aber auch wenn es mobil ist, ist es kein Wohnwagen zum Reisen, sondern ein mobiles Haus, mit dem man umziehen kann. Auch ein Umzug von einer Wohnung in eine andere, braucht einen Umzugswagen. Wenn ich dann auch noch anschaue, wie wenig Lastwagenfahrten für den Bau gebraucht wurden sieht die Bilanz erst recht gut aus.
Wir haben einen Frischwasser- als auch einen Abwasseranschluss, der an das örtliche Leitungssystem angeschlossen werden kann. Da der Standort in Pasing über keine Anschlussmöglichkeiten verfügte, sammelten wir unser Brauchwasser bzw. beziehen Frischwasser über unseren Nachbarn. Das Grauwasser filtern wir ebenfalls durch verschiedene Kies-und Sandschichten und eine Pflanzenkläranlage, die gleichzeitig die Fassade begrünt. Durch die Verwendung von rein pflanzlichen Spülmitteln und Seifen stellen wir sicher, dass keine Schadstoffe oder Mikroplastik im Wasser landen. Die Labormessungen des pflanzengefilterten Grauwassers haben ergeben, dass wir es problemlos zum Gießen unseres urbanen Gartens verwenden können.
Am Standort in Pullach können wir uns ganz normal an Frisch- und Abwassernetz anschließen. Unsere Pflanzenkläranlage, die ja gleichzeitig unsere Fassade begrünt, werden wir weiterhin zwischenschalten. Genauso wie unsere Trocken-Trenn-Toilette.
Eine Trocken-Trenn-Toilette fängt Urin und Fäzes getrennt auf. Beides enthält wichtige Nährstoffe, die wir kompostiert und verdünnt der Natur zurückgeben können und so sinnvolle Kreisläufe schließen: Essen, Kacken, Kompostieren, Säen, Ernten und wieder Essen!
Nach ca. zwei Jahren ist das Ganze bester Hummus, nach Permakulturrichtlinien kompostiert. Durch die direkte Trennung mittels eines speziellen Einsatzes, wird starke Geruchsbildung verhindert. Und da an Stelle von wertvollem Trinkwasser lediglich etwas Sägespäne und Rindenmulch dazu gegeben werden, leistet eine Trocken-Trenn-Toilette einen grossen Beitrag zum Wassersparen. Durchschnittlich werden etwa 30% des täglichen Wasserverbrauchs für die Toilettenspülung gebraucht. Also ca 40l pro Tag und Person, um seine Hinterlassenschaften wegzuspülen.
Wir standen dem ganzen anfangs wirklich skeptisch gegebenüber. Das Konzept hat uns aber eindeutig überzeugt. Mittlerweile betrachten wir normale Klospülungen als sinnlose Sackgasse und hoffen auf mehr Kreislaufdenken im Sanitärbereich.
Von Goldeimer gibt es eine tolle Broschüre zum Thema: Selbstbau, richtiges Kompostieren, Terra Preta und ab wann Scheiße keine Scheiße mehr ist. Der Blog ist ebenfalls mega hilfreich
Das Tiny DaHome ist in Holzständerbauweise mit ökologischer Hanf-Jute Dämmung gebaut.
● Pappelsperrholz
● Holzständer 8cm mit Hanf Jute Dämmung,
● Offene Fichten Aussenfassade
● Hinterlüftet
● U-Wert 0,516 W/m2K
Zum Zeitpunkt des Baus standen wir noch vor der Herausforderung Wanddicke versus ökologischem Dämmstoff. Diese Krux kann in Zukunft mit Aerogel als klimafreundlichem und besonders dünnem Dämmstoff gelöst werden.Wir nahmen einen etwas schlechteren Dämmwert in Kauf, da wir auf ökologische Dämmstoffe setzen wollten statt auf umweltschädliche Materialien wie Beton, Steinwolle und Styropor. Wir bevorzugen atmungsaktive Wände, die ein angenehmes Raumklima erzeugen. Auch das Cradle to Cradle Prinzip ist uns dabei sehr wichtig. Unser Energieverbrauch ist durch den kleinen Raum und innovative Lösungen trotzdem wesentlich geringer als bei den meisten modernen Bauten.
Es stimmt natürlich, das Kleinwohnformen praktisch nur Außenwände haben und darüber die meiste Energie verloren geht. Auch ist richtig, dass die U-Werte der Wandaufbauten oft nicht dem Energiegesetz entsprechen, da dies durch die begrenzten Platzverhältnisse für Isolierungen und die Verwendung von möglichst ökologischen Baustoffen wie Holz und als Dämmstoff Schafwolle, Hanf oder Seegras schwierig einhaltbar ist. Mit dem klimaverträglichen als auch dünnem Dämmstoff Aerogel verringert sich dieses Problem jedoch.
Generell ist der geringe absolute Energieverbrauch von Kleinwohnformen ein wichtiger Punkt für gesetzliche Anpassungen. Denn die zu beheizenden Volumen sind sehr klein und die Heizperiode wird dank Sonnenunterstützung im Vergleich zu herkömmlichen Häusern um rund zwei Monate verkürzt. So ist der Heizenergiebedarf pro Person und im Rahmen der 2000-Watt-Gesellschaft betrachtet sehr tief und viel tiefer als bei herkömmlichen Häusern. Zudem verwenden viele Kleinwohnformen CO2-neutrale Heizungen. Ohnehin greift für uns das alleinige Abstützen auf die Dämmung zu kurz. Verschiedene Studien attestieren Bewohnenden einer Kleinwohnform einen reduzierten ökologischen Fussabruck von rund 50 Prozent.
Mobile Kleinwohnformen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit – und das über alle Generationen hinweg. Die Beweggründe, in einem Tiny House leben zu wollen, sind so vielfältig und individuell wie die Menschen selbst:
- Minimalismus (weniger Konsum, mehr Fokus auf die notwendigen Dinge)
- Nähe zur Natur (eigener Garten, Gemüseanbau)
- Erschwingliches Wohneigentum (für die verschiedensten Lebensabschnitte)
- Autarkie (Solarstrom, Kreislaufdenken)
- Nachhaltigkeit (geringerer ökologischer Fußabdruck)
- Gesundheit (ökologisches, schadstofffreies Baumaterial)
- Finanzielle Unabhängigkeit (mehr Zeit für die wichtigen Dinge im Leben)
- Mobilität (Umzug mit dem eigenen Haus, Flexibilität in allen Lebensphasen)
- Generationsübergreifende Wohnprojekte (Alt und Jung unterstützen sich gegenseitig)
Das gemeinschaftliche Miteinander spielt bei vielen Tiny-House-Projekten eine wichtige Rolle. Werkzeuge und andere Gebrauchsgegenstände werden eher geteilt und getauscht als neu gekauft. Oft gibt es einen Gemeinschaftsplatz, an dem die Bewohner:innen zusammenkommen. Manche Tiny-House-Projekte haben auch gemeinsam genutzte Gärten, Werkstätten, Kochplätze und Waschhäuser.
Wichtig ist uns, dass sich niemand zu solch einer Verkleinerung der Wohnfläche gezwungen sieht, sondern dass es eine bewusste Entscheidung zum Minimalismus ist. Der aktuelle Mangel an bezahlbarem Wohnraum kann von Kleinwohnformen nur bedingt gelöst werden. Hier sind zusätzlich andere politische Maßnahmen gefragt.
Das Tiny DaHome wird mit einem modernen Holzofen geheizt. Unser Jahresverbrauch an Hartholz liegt bei 1,5 Ster. Das Holz kommt aus lokalen Wäldern, das aufgrund von Schädlingsbefall gefällt werden musste. Wir verfeuern zu 80 Prozent Esche und zu 20 Prozent Fichtenholz. Wir nutzen zusätzlich bewusst die Sonneneinstrahlung im Winter durch unsere Fensterfronten. Das bedeutet, dass wir sogar tagsüber bei Minustemperaturen nicht einheizen müssen, da die Sonne den kleinen Raum schnell aufwärmt. Zusätzlich haben wir eine solarthermiegeführte Fußbodenheizung *, die unseren Holzbedarf weiter reduziert. Genaue Verbrauchswerte stehen hier noch aus. Im Sommer verhindern wir durch unsere Außenrollos das Aufheizen des kleines Raumes und können so auf eine Klimaanlage verzichten.
Wir sind uns bewusst, das Holzbrand trotz seiner Klimaneutralität kritisch gesehen werden muss. v.a. hinsichtlich der Feinstaubbelastung. Wir arbeiten daran, durch verschiedenste Maßnahmen diese Belastung z.B. durch entsprechende Filter zu reduzieren.
* ab 2022
Warmwasser wird im Winter durch Abwärme des Ofens in einem Rauchgasboiler erzeugt und im Sommer, sowie in der Übergangszeit durch Solarthermie*. Es wird also bereits vorhandene Energie genutzt ohne fossile Energieträger für Warmwasser zu verbrauchen. Die Wärmenutzung der Sonne hat großes Potenzial, denn die Sonne scheint sie gratis und die Nutzung der thermischen Sonnenenergie hat einen viel höheren Wirkungsgrad, als die Umwandlung der Sonnenenergie in Strom. Zum Vergleich: PV-Panele haben je nach Generation einen Wirkungsgrad von ca. 15 Prozent, Solarthermie kann jedoch von der ankommenden Sonnenenergie ca. 50 Prozent nutzbar machen!
Quelle: EnBW 2022
Fazit: Sonnenernte lohnt sich doppelt!
*Ab Frühjahr 2022
Wir haben 6 Solarpanele die je 245 Watt produzieren können. Das wäre unter optimalen Bedingungen also eine Leistung von 1470 Watt. Natürlich hängt dies von Wetter, Jahreszeit und Ausrichtung der Panele ab. An sonnigen Sommertagen haben wir einen grossen Stromüberschuss und unsere Batterien sind bereits morgens um 10 Uhr gefüllt. Aber auch an einem bedeckten Tag haben wir ca. 300 Watt Leistung und eine Stromstärke von ca. 11 Ampere. Das Tiny DaHome ist also 100% stromautark.
Ein Beispiel: wir haben zwei Induktionsplatten. Darauf kochen wir ca. 45 Minuten Risotto mit einem permanenten Verbrauch von ca. 1000 Watt. Wenn wir kochen, während die Sonne scheint, ist direkt nach dem Essen die Batterie auch schon wieder voll.
Zum Überblick: Wir haben 6 PV Panele à x und 4 Batterien à x
Da tagsüber auch bei diffusem Licht immer auch Strom durch die Solaranlage reinkommt, werden unsere Batterien natürlich auch permanent geladen. Wir müssten z.B. den Wasserkocher (2’200Watt) den ganzen Tag laufen lassen, um den Strom ansatzweise zu verbrauchen, den unsere „tiny“-Stromanlage an sonnigen Tagen produziert.
Im Winter bei kürzeren Tagen kann es nach 1-2 Wochen ohne Sonnenschein je nachdem knapp werden. Dann heißt es bewusst und vorausschauend verbrauchen, Wechselrichter über Nacht ausschalten und wichtige Geräte wie Laptop und Handy tagsüber laden.
Fazit: Von November bis Feburar kann es eng werden, wenn die Sonne mal 2 Wochen gar nicht scheint. Das ist Gott sei Dank selbst im Winter selten der Fall. Dann heißt es: bewusst verbrauchen. Von März bis Oktober reicht der selbst produzierte Strom problemlos und wir müssen uns Wege einfallen lassen, den Strom zu nutzen, da wir (noch) nicht einspeisen können.
Energieverbrauch kann auf unterschiedliche Arten ermittelt werden. Im Immobilienbereich wird meist nur zwischen Verbrauchs- und Bedarfsausweis unterschieden. Beide haben den Nachteil, dass sie die Energie pro Quadratmeter, also relativ statt absolut, angeben. Auch die Personenanzahl pro Wohneinheit wird nicht berücksichtigt. So kann ein hoher Energieverbrauch leichter verschleiert werden. In der Schweiz bezieht man sich seit einiger Zeit auf die 2000 Watt Gesellschaft, die den Energieverbrauch in einem Maximalwert pro Person und Jahr angibt. Schönrechnen wird hier schon schwieriger. Unten beziehen wir uns auf unsere Daten im Rahmen der 2000 Watt Gesellschaft. Wir vergleichen jedoch in einem separaten Blogartikel unsere unterschiedlichen Werte hinsichtlich Energie und verlinken dort unseren Verbrauchsausweis, den Bedarfsausweis und unser Energielabel im Rahmen der 2000 Watt Gesellschaft.
Unser Daten beziehen sich auf knapp drei Jahre Testbetrieb im Tiny DaHome. Referenzwerte sind außerdem im Fact Sheet vom Verein Kleinwohnformen Schweiz.
Der Energiebedarf vom Tiny DaHome setzt sich folgendermassen zusammen:
Heizung: Moderner Küchenofen, ca. 1.5 Ster Buchenholz/Jahr, Fußbodenheizung betrieben durch Rauchgasboiler und Solarthermie*
Warmwasser: Rauchgasboiler, Solarthermie*, überschüssiger Strom* aus eigener PV-Anlage
Weitere Energieverbraucher:ca. 13 kg Propangas (Kochen in der Zwischensaison)
Stromverbrauch: 210 KWh/Jahr für Kühlschrank, Licht, Laden elektronischer Geräte, WIFI, Kochen bei Solarüberproduktion, Haustechnik.
Anteil Solarenergie: → 100% Deckung
Berechnet mit dem Energierechner von 2000 Watt-Wohnen kommen wir auf einen durchschnittlichen Energieverbrauch von 23 Wattpro Person.
(Als Vergleich: Die untersuchte Neubauwohnung in der Schweiz kommt auf 302 Watt pro Person – Daten vom Verein Kleinwohnformen Schweiz)
*Umrüstung im Frühjahr 2022
Im Tiny House war uns eine Spülmaschine wichtiger als eine Waschmaschine. Deshalb teilen wir uns diese am aktuellen Standort mit unseren Nachbarn. Je nach Standort und Gemeinschaftssituation gibt es verschiedene Lösungen. Vom Waschsalon bis zu Sharing is Caring ;-)
Generell sind wir aber der Meinung, dass nicht jeder Haushalt seine eigene Waschmaschine braucht, das machen uns auch viele Mietshäuser mit Waschküche im Keller für mehrere Parteien vor . Ein weiterer wichtiger Faktor beim Waschen ist Mikroplastik: es wird in Kläranlagen bisher nicht herausgefiltert. Deshalb gibt es mittlerweile spezielle Beutel, die die feinen Plastikpartikel auffangen, bevor sie ins Leitungssystem gelangen. Mehr Infos zu umweltverträglichem Waschen und den Beuteln, die Mikroplastik auffangen findest du hier.
Gerne kannst du uns mit deiner Klasse besuchen!
Für Schulklassen bieten wir individuell angepasste Workshopformate an. Egal ob es beispielsweise um Wasser, Strom oder Wohnen geht; Die Schüler*innen können sich mit uns das Tiny House anschauen und sich mit verschiedenen Workshopsposten inspirieren lassen.
Das ist schwer zu sagen und kommt sicher auf die Art und die Qualität des Tiny Houses an. Schlussendlich ist es bei uns ein Holzbau, der seine Pflege braucht, wie andere Holzhäuser auch. Wie bei normalen Häusern ist es wichtig Schimmel vorzubeugen. Indem eine nachhaltige Dämmung und ein entsprechender Wandaufbau gewählt wird, kann man Langlebigkeit fördern. Dann muss auch nicht nach kurzer Zeit, wie bei vielen Wohnhäusern bisher, die schimmelnde Dämmung abgerissen werden. Da Tiny Houses ein eher neues Phänomen darstellen, gibt es noch zu wenige Studien über Langlebigkeit und Lebenszyklus. Ein wichtiger Aspekt sollte immer sein, das Haus nach Cradle to Cradle Prinzipien zu bauen. Jedes Baumaterial wird so lückenlos wiederverwendbar für etwas Neues ohne Unmengen von grauer Energie.
Ein Tiny PopUp kann ein spannender Begegnungsort im Quartier oder der Gemeinde sein. Durch Veranstaltungen wie Workshops, Vorträge und Erlebnistage soll ein Bewusstsein für Umweltschutz in die breite Masse getragen werden. Erneuerbarer Energien, urbanes Gärtnern, Suffizienz, ökologisches Bauen, Ressourceneinsparung und vieles mehr werden praktisch erlebbar gemacht und zeigen auf, wie jeder im Kleinen Wandel vorantreiben kann.
Tiny Pop Ups sind aber nicht nur Begegnungsorte im Viertel, sondern auch Leuchtturmprojekte, die zeigen, dass sich die Stadt oder Gemeinde für kreative Lösungen einsetzt, was die Flächennutzung angeht. Lücken werden ökologisch gefüllt, ohne den Boden zu sehr zu beanspruchen und ohne sich zukünftige Möglichkeiten zu „verbauen“. Egal was in 5, 10 oder 20 Jahren auf solch einer Fläche einmal passiern soll – die Zwischenzeit wird innovativ genutzt.
Unsere Veranstaltungen reichen vom Tag der offenen Tür über Flohmarkt, Open-Air Kino bis zu Vorträgen, Konzerten und Workshops. Die Themenbereiche umfassen hauptsächlich die Bereiche bezahlbarer Wohnraum, Tiny Living und Minimalismus, sowie verschiedenste Themen zu Nachhaltigkeit und Ökologie. Hier gibt´s einen genaueren Überblick über Themen, Zielgruppen unerer Events. Gerne könnt ihr uns für eine individuelle Anfrage auch kontaktieren.
Durch eine Mitgliedschaft beim Verein “Einfach gemeinsam Leben e.V.” (Region München/Deutschland) oder dem Verein Kleinwohnformen Schweiz unterstützt du die politische Arbeit der Vereine. Je mehr Menschen sich zu einem Thema engagieren und organisieren, desto eher erkennen politische EntscheidungsträgerInnen die Dringlichkeit, Tiny Houses aus der rechtlichen Grauzone zu holen. Ausserdem könnt ihr euch in unsere UnterstützerInnen-Liste eintragen, dann erhaltet ihr in Zukunft mehr Informationen vom Tiny PopUp und politischen Initiativen. Wenn du dich darüber hinaus intensiver für Tiny PopUp Projekte in der Stadt stark machen willst, nutze gerne unsere diversen Infoplakete und Artikel auf der Homepage oder schreibe uns an.
Hier kannst du auch den Newsletter abonnieren.
Das Tiny DaHome haben wir von Anfang an selbst entworfen, geplant und gebaut. Natürlich immer im Austausch mit Experten und Fachleuten. Lediglich das Dach, Strom und Sanitär haben wir größtenteils machen lassen.
Wir sind überglücklich mit dem, was wir hier erschaffen haben und es wären wohl eher Kleinigkeiten, die wir anders machen würden. Wichtig ist, dass man nicht an den falschen Ecken spart, sondern lieber mal etwas mehr für die Qualität ausgibt. So würden wir wahrscheinlich einen anderen (kratzfesten) Boden einbauen oder andere Fenster (unsere Spanischen Schiebefenster sind zwar vom Platzverbrauch genial, aber dämm-mäßig nicht optimal). Wir wollten auch bei unserer Wand und Deckenverkleidung möglichst wenig Verschnitt produzieren (was ja grundsätzlich gut ist), hatten dadurch erheblichen Mehraufwand und brauchen zusätzliches Material zum Retuschieren. Außerdem würden wir uns noch viel intensiver mit dem Cradle to Cradle Prinzip auseinander setzen, um dadurch beispielsweise auf Silikon und andere nicht wiederverwertbare Baustoffe verzichten zu können.
Das variiert natürlich extrem. Einen grossen Unterschied macht es sicherlich, ob man selbst baut oder sein Tiny House bauen lässt.
Wir haben unser Tiny House selbst gebaut und wo immer möglich auf nachhaltige Baumaterialen und Strom- und Wasserlösungen geschaut. Ohne unsere Arbeitszeit mitzurechnen haben wir ca. 30’000 investiert. Unser Tiny würde sich für uns also nach ca. 3 Jahren im Vergleich zu unseren Mietkosten rechnen. Investiert man noch mehr Zeit in das Auftreiben von Recycling-Materialien, kann ein einfaches Tiny House je nachdem sogar ab 10’000 bis 15’000 machbar sein. Lasst ihr euer Tiny House bauen, starten die Preise eher bei 50’000 und sind je nach gewünschtem Standard nach oben offen. Es gibt auch Zwischenstufen, bei denen man beispielsweise einen Bausatz kauft oder den Rohbau machen lässt und den Innenausbau selbst macht.
Leider ist auf unserem aktuellen Grundstück kein Platz für weitere Tiny Houses.
Durch unsere Arbeit wollen wir euch jedoch motivieren, selber aktiv zu werden. Dafür leisten wir politische Grundlagenarbeit, berichten über unsere aktivitäten und stellen euch auf unserer Homepage verschiedene Informationen zusammen.
Wir freuen uns über Austausch mit Leuten, die Aktiv geworden sind und den Tiny PopUp Gedanke mit uns weitertragen wollen.
Nein, da können wir leider nicht weiterhelfen!
Wir haben unser Tiny Haus zwar selbst entwickelt und gebaut, jedoch lediglich für uns. Wir teilen regelmässig unsere Erfahrungen und veranstalten Workshops und Führungen, verkaufen aber keine Tiny Häuser.
Gerne kannst du dich auf unserer Homepage inspirieren lassen was beispielsweise Raumaufteilung oder ökologische Gedanken zum Bau angeht.
Um an dein eigenes Tiny zu kommen, musst du aber weiter schauen. Es gibt in der Zwischenzeit sehr viele Anbieter, sicherlich auch bei dir in der Region.
Leider können wir diesbezüglich keine Beratungen für Privatpersonen anbieten. Auf unserer Homepage findest du aber ganz viele Informationen, die dir weiterhelfen können.
Wir setzen uns politisch für mehr Tiny Living, sowie bezahlbares und ökologisches Wohnen ein, unterstützen Forschungsarbeit zu Ressourcenschonung und machen über verschiedene Bildungsangebote und Workshops Lösungen erlebbar!
Wir führen regelmässig Tiny House Besichtigungen, Workshops und weitere Veranstaltungen durch.
Gerne kannst du an einem unserer Events teilnehmen und erhältst dann eine Führung durch unser Tiny House und das Projekt.
Schau regelmässig auf unserer Homepage vorbei oder folge uns auf Instagramm um über kommende Veranstaltungen informiert zu sein. Gerne kannst du dich auch für unseren Newsletter anmelden!
Von der Strasse aus über das Eingangstürchen sieht man lediglich die eine Hauswand mit der Fassadenbegrünung.
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Tiny Houses in der Stadt machen überall dort Sinn, wo nicht mehr in die Höhe gebaut werden kann bzw. soll. Dies können Flächen sein, wo erst in ein paar Jahren gebaut wird und die so für einige Jahre zwischengenutzt werden können. Aber auch Nachverdichtung ohne Flächenversiegelung ist ein wichtiger Punkt hinsichtlich Tiny Living: auf brach liegenden Grundstücken, Hinterhöfen, auf Flachdächern, Garagendächern oder Gärten um ein Einfamilienhaus kann bezahlbarer, als auch umweltschonender Wohnraum geschaffen werden, der den Boden nicht versiegelt. Hier liegen die Vorteile von “urban Tiny Living”: als ökologischer Lückenfüller.