Der Schmidt Max von BR Freizeit inspiziert unser Tiny House

Ökologisch Wohnen im Tiny House

Natürlich wollts der Max genau wissen: Wie funktioniert jetzt das mit der Toilette und wieso heißt des bei uns DC? Und wie macht ihr das mit dem Strom? Es ist ein schöner Beitrag geworden vom BR, über den Trend Tiny Living, die Problematik mit dem Stellplatz, aber auch mit tollen Aufnahmen und nachdenklich stimmenden Fragen: Auf welche drei Dinge könnte man spontan verzichten? Da hat Thorsten Thane den Schmidt Max wohl ganz schön ins Grübeln gebracht… ;-)

Zum Bericht
Mobile Kleinwohnformen sind in vielen Bereichen ökologischer als herkömmliche Wohnformen:
  • geringer Primärenergieverbrauch: wenig Wohnraum = wenig Energiebedarf – und zwar insgesamt, nicht nur pro Quadratmeter
  • Wohnraum ohne Flächenversiegelung: Biodiversität, CO2-Speicherung, Hochwasserschutz und Kühleffekt bleiben erhalten
  • Wenig graue Energie in Baumaterial: kein Beton, dafür ökologische Baustoffe und insgesamt viel weniger Materialverbrauch
  • Bau nach dem Cradle to Cradle Prinzip: verwendete Ressourcen können in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden
  • Tiny Living fördert einen minimalistischen Lebensstil hinsichtlich Konsum, Ernährung, Mobilität, Freizeitgestaltung und ehrenamtlichem Engagement

Weitere nachhaltige Aspekte speziell im Tiny DaHome:

  • 100 Prozent erneuerbare Energie durch Photovoltaik
  • umweltfreundliche Wärmeproduktion durch Solarthermie und Abwärme des Holzofens
  • Toilette ohne Wasserspülung
  • Pflanzenkläranlage als Fassadenbegrünung
  • Insektenfreundlicher Urbaner Garten gemäß Permakultur
Eine Trocken-Trenn-Toilette fängt Urin und Fäzes getrennt auf. Beides enthält wichtige Nährstoffe, die wir kompostiert und verdünnt der Natur zurückgeben können und so sinnvolle Kreisläufe schließen: Essen, Kacken, Kompostieren, Säen, Ernten und wieder Essen!

Nach ca. zwei Jahren ist das Ganze bester Hummus, nach Permakulturrichtlinien kompostiert. Durch die direkte Trennung mittels eines speziellen Einsatzes, wird starke Geruchsbildung verhindert. Und da an Stelle von wertvollem Trinkwasser lediglich etwas Sägespäne und Rindenmulch dazu gegeben werden, leistet eine Trocken-Trenn-Toilette einen grossen Beitrag zum Wassersparen. Durchschnittlich werden etwa 30% des täglichen Wasserverbrauchs für die Toilettenspülung gebraucht. Also ca 40l pro Tag und Person, um seine Hinterlassenschaften wegzuspülen.

Wir standen dem ganzen anfangs wirklich skeptisch gegebenüber. Das Konzept hat uns aber eindeutig überzeugt. Mittlerweile betrachten wir normale Klospülungen als sinnlose Sackgasse und hoffen auf mehr Kreislaufdenken im Sanitärbereich.

Von Goldeimer gibt es eine tolle Broschüre zum Thema: Selbstbau, richtiges Kompostieren, Terra Preta und ab wann Scheiße keine Scheiße mehr ist. Der Blog ist ebenfalls mega hilfreich

Energieverbrauch kann auf unterschiedliche Arten ermittelt werden. Im Immobilienbereich wird meist nur zwischen Verbrauchs- und Bedarfsausweis unterschieden. Beide haben den Nachteil, dass sie die Energie pro Quadratmeter, also relativ statt absolut, angeben. Auch die Personenanzahl pro Wohneinheit wird nicht berücksichtigt. So kann ein hoher Energieverbrauch leichter verschleiert werden. In der Schweiz bezieht man sich seit einiger Zeit auf die 2000 Watt Gesellschaft, die den Energieverbrauch in einem Maximalwert pro Person und Jahr angibt. Schönrechnen wird hier schon schwieriger. Unten beziehen wir uns auf unsere Daten im Rahmen der 2000 Watt Gesellschaft. Wir vergleichen jedoch in einem separaten Blogartikel unsere unterschiedlichen Werte hinsichtlich Energie und verlinken dort unseren Verbrauchsausweis, den Bedarfsausweis und unser Energielabel im Rahmen der 2000 Watt Gesellschaft.

Energiezertifikat

Unser Daten beziehen sich auf knapp drei Jahre Testbetrieb im Tiny DaHome. Referenzwerte sind außerdem im Fact Sheet vom Verein Kleinwohnformen Schweiz.

Der Energiebedarf vom Tiny DaHome setzt sich folgendermassen zusammen:

Heizung: Moderner Küchenofen, ca. 1.5 Ster Buchenholz/Jahr, Fußbodenheizung betrieben durch Rauchgasboiler und Solarthermie*

Warmwasser: Rauchgasboiler, Solarthermie*, überschüssiger Strom* aus eigener PV-Anlage

Weitere Energieverbraucher:ca. 13 kg Propangas (Kochen in der Zwischensaison)

Stromverbrauch: 210 KWh/Jahr für Kühlschrank, Licht, Laden elektronischer Geräte, WIFI, Kochen bei Solarüberproduktion, Haustechnik.

Anteil Solarenergie: → 100% Deckung
Berechnet mit dem Energierechner von 2000 Watt-Wohnen kommen wir auf einen durchschnittlichen Energieverbrauch von 23 Wattpro Person.

(Als Vergleich: Die untersuchte Neubauwohnung in der Schweiz kommt auf 302 Watt pro Person – Daten vom Verein Kleinwohnformen Schweiz)

*Umrüstung steht noch an

SDG

Dieser Beitrag unterstützt folgende UN Nachhaltigkeitsziele:

Mehr zu den UN SDG Zielen
2022-08-06T09:54:51+02:00September 20th, 2020|Felicia, Nachhaltigkeit, Presse, Wohnen|
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