Lebensraum statt Leerstand in München
Sie wurde mit 50 Teilnehmenden auf einer Brachfläche am S-Bahnhof Fasanerie von der KJR-Vorsitzenden Judith Greil eröffnet. Mit Reden von Architects4Future, Felicia vom TinyPopUp Projekt sowie der Freiraum-Initiative Common Ground wurde auf die Notwendigkeit hingewiesen, städtische Leerstände für Jugendkultur sowie alternative Wohnformen zu nutzen und dabei ressourcenschonend mit Boden und Baustoffen umzugehen.
Kreative Nutzung durch Tiny Houses, urban Gardening und Events in München
Wir bedanken bei Judith Kreil vom KJR, Petra von Common Ground und Deniz von Architects4Future für die tollen Redebeiträge. Außerdem möchten wir uns bei Anna Hanusch, Fraktionsvorsitzende von den Grünen München und Christian Schwarzenberger von den Linken für die Unterstützung und das Interesse am Thema bedanken. Schön, dass ihr da wart!
Der Event hat uns wieder einmal gezeigt, wie wichtig es ist, dass verschiedene Organisationen, Initiativen und Vereine aus München zusammenarbeiten, damit diese Stadt nicht endgültig in der Wohlstandsverwahrlosung einiger weniger versinkt, während immer mehr Münchner!nnen durch die horrenden Mieten am Existenzminimum rumkrebsen.
FAQ
Es gibt derzeit zum einen viele städtische Flächen, die entweder nachverdichtet oder temporär zwischengenutzt werden können. Aber auch Privatpersonen wollen Restgrundstücke, ungenutzte Brachflächen, Garagendächer, Flachdächer oder Häuser mit ungenutztem Umschwung für Tiny Houses zur Verfügung stellen. Nötig wäre ein je nach Nutzungsdauer angepasstes Genehmigungsverfahren, um möglichst viele Flächen nutzbar zu machen, ohne allzu großen Eingriff in die Natur. Denn die Chancen liegen auch für München auf der Hand:
– Tiny Houses und Co. als ökologische Lückenfüller überall dort, wo nicht mehr in die Höhe gebaut werden kann
– Nachverdichtung ohne Bodenversiegelung: bezahlbar und umweltschonend
– Aufwertung von Restflächen, Industriebrachen, Flachdächern, ungenutzten Gärten
– PopUp Projekte als Begenungsorte im Viertel zu Themen wie Kreislaufdenken, Ressourcenschonung und Suffizienz
– München besteht zu einem beträchtlichen Teil aus Einfamilienhausgebieten: dort schlummert ungenutztes Potenzial hinsichtlich Nachverdichtung ohne Bodenversiegelung – auf städtischen und privaten Flächen
Leider werden bei der Tiny House Debatte in Städten oft Äpfel mit Birnen verglichen: Natürlich sind Tiny Houses keine Alternative für Hochhäuser in der Stadt. In der Innenstadt machen Tiny Houses vor allem als Zwischennutzung und zur Nachverdichtung Sinn, auf Flächen die nicht anderweitig vergeben werden können. Hier sehen wir ein hohes, noch ungenutztes Potenzial. Hinsichtlich Ressourcenverbrauch, Primärenergiebedarf und Flächenversiegelung steht das Tiny House z.B. im Vergleich zum Einfamilienhaus um Längen besser da.
Weil Tiny Houses keine Immobilien, sondern “Mobilien” sind. Bei jedem Ortswechsel müsste erneut eine Baugenehmigung eingeholt werden. Aufwand und Kosten sind hier unverhältnismäßig und erschweren Tiny Living unnötig. Vor allem wenn Genehmigungskosten den Wert des Hauses selbst übersteigen. Mobile Kleinwohnformen, die keinen Boden versiegeln brauchen angepasste Regeln.
Beispiel: Rad, Auto, LKW: Sie sind alle Teilnehmer im Straßenverkehr. Es gibt gemeinsame Verkehrsregeln & fahrzeugspezifische aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen der Fahrzeuge. Eine ähnliche Verfahrensweise bräuchte es auch beim Baurecht/Wohnrecht. Es wäre eine Unterscheidung von Bauwerken zur Wohnnutzung mit folgenden Aspekten nötig:
ökologisch verträgliche Bauweise, zeitliche Begrenzung der Flächennutzung und Wohnen ohne Flächenversiegelung.
SDG
Dieser Beitrag unterstützt folgende UN Nachhaltigkeitsziele: