Jetzt neu: Tiny Pop Up Pullach im Süden von München
Ende März war es soweit: Das Tiny DaHome von Jonas und Felicia hat seine Zelte in München Pasing abgebrochen und ist nach Pullach in den Münchner Süden gezogen. Dort rufen die beiden nun das Tiny Pop Up Pullach ins Leben. Die Zeit in Pasing als Projekt war einzigartig und ein Abenteuer! Der ultimative Test, ob tiny living funktionieren kann: denn dort waren wir knapp drei Jahre lang gezwungenermaßen strom- und wasserautark. Es gab einfach keine Anschlüsse. Aber wir freuen uns, dass wir nach drei Jahren Testbetrieb endlich in die Wohnnutzung gehen können! Das ist in Pullach möglich, da die Fläche im Wohngebiet liegt. Nur die Anschlüsse mussten wir noch legen (dazu folgt ein eigener Blogbeitrag). Den Strom werden wir uns allerdings weiterhin selbst ernten. Nur Wasser kommt jetzt bequem aus der Leitung. Ist noch ungewohnt, einfach Plug and Play ;-)
Boris und Fiona von Mission Winzig bleiben in Pasing und lassen dort etwas Neues entstehen.
Was passiert in Pasing?
Dafür wurde schon fleißig gebrainstormt, wie die Fläche in Pasing mit Mehrwert fürs Viertel genutzt werden kann: Gemeinschaftsgarten, eine Kletterwand oder mehr Platz für das Reallabor mit seinen Autarkiekonzepten zur Besichtigung. In Pasing wird es nicht langweilig werden und die Anwohner können sich auf frischen Wind freuen!
Aber nun zum Umzug selbst. Spoiler: wird sind gut angekommen, aber es war turbulent und nervenaufreibend. Nichts was man jedes Jahr machen will!
FAQ
Nach der Aufwertung einer Brachfläche in Pasing haben wir jetzt die Möglichkeit, ein ungenutztes Gartengrundstück im Wohngebiet für ein paar Jahre mit Leben zu füllen. Als Tiny PopUp Pullach werden wir hier Lösungen erlebbar machen – von Urban Gardening über Kreislaufdenken bis hin zu einem ressourcenschonenden Lebensstil. Es muss nicht gleich der Umzug ins eigene Tiny House sein – Klimagerechtigkeit, Suffizienz und Umweltschutz haben viele Gesichter und es gibt viele Möglichkeiten mit anzupacken!
Wir wollen weiterhin ein Ort für erlebbare Lösungen sein und hoffen, möglichst viele Menschen für erneuerbare Energie, Tiny Living, urbanes Gärtnern, ökologisches Bauen, eine Sanitärwende und Suffizienz begeistern zu können. Wenn bis dahin auch mehrere Tiny PopUps entstanden sind, umso besser ;-)
Das ist schwer zu sagen, denn es kommt darauf an, welche Voraussetzungen der Platz mitbringt: gibt es Wasser- und Stromanschluss, können Gemeinschaftsräume, Waschmaschine etc. genutzt werden und wie ist die Anbindung an den ÖV. Für eine Brachfläche, bei der der Eigentümer nur geringen Aufwand hat, sind sicher Quadratmeterpreise von ca. 1 € pro Monat zu vertreten. Wenn der Eigentümer mehr in die Fläche investieren muss und Gemeinschaftsräume etc. vorhanden sind, ist natürlich eine etwas höhere Pacht gerechtfertigt. Was wir jedoch nicht unterstützen wollen sind Wucher-Preise von Privatleuten, als auch von Camping-Platz-Betreibern, die den Mangel an Stellplätzen ausnutzen.
Wir haben einen Frischwasser- als auch einen Abwasseranschluss, der an das örtliche Leitungssystem angeschlossen werden kann.
Da der Standort in Pasing über keine Anschlussmöglichkeiten verfügte, sammelten wir unser Brauchwasser bzw. beziehen Frischwasser über unseren Nachbarn. Das Grauwasser filtern wir ebenfalls durch verschiedene Kies-und Sandschichten und eine Pflanzenkläranlage, die gleichzeitig die Fassade begrünt. Durch die Verwendung von rein pflanzlichen Spülmitteln und Seifen stellen wir sicher, dass keine Schadstoffe oder Mikroplastik im Wasser landen. Die Labormessungen des pflanzengefilterten Grauwassers haben ergeben, dass wir es problemlos zum Gießen unseres urbanen Gartens verwenden können.
Am Standort in Pullach können wir uns ganz normal an Frisch- und Abwassernetz anschließen. Unsere Pflanzenkläranlage, die ja gleichzeitig unsere Fassade begrünt, werden wir weiterhin zwischenschalten. Genauso wie unsere Trocken-Trenn-Toilette.
Ein Tiny PopUp kann ein spannender Begegnungsort im Quartier oder der Gemeinde sein. Durch Veranstaltungen wie Workshops, Vorträge und Erlebnistage soll ein Bewusstsein für Umweltschutz in die breite Masse getragen werden. Erneuerbarer Energien, urbanes Gärtnern, Suffizienz, ökologisches Bauen, Ressourceneinsparung und vieles mehr werden praktisch erlebbar gemacht und zeigen auf, wie jeder im Kleinen Wandel vorantreiben kann.
Tiny Pop Ups sind aber nicht nur Begegnungsorte im Viertel, sondern auch Leuchtturmprojekte, die zeigen, dass sich die Stadt oder Gemeinde für kreative Lösungen einsetzt, was die Flächennutzung angeht. Lücken werden ökologisch gefüllt, ohne den Boden zu sehr zu beanspruchen und ohne sich zukünftige Möglichkeiten zu „verbauen“. Egal was in 5, 10 oder 20 Jahren auf solch einer Fläche einmal passiern soll – die Zwischenzeit wird innovativ genutzt.
Umzug mit Tiny House: was der Spaß kostet
LKW Miete für 48h: 250€ plus 50 € fürs Tanken.
Da Jonas LKWs bis 7,5t selbst fahren darf, konnten wir uns die Kosten für einen Fahrer sparen.
weitere Transportkosten: 150 €
Ersatzrad: 150 €
Maulkupplung: 120 €
Neues Stützrad: 150€
Ladungsversicherung: 60€
HU bei der Dekra: 67€
Überbreite: 15€
weis-rote Warnschilder: 20 €
Vorübergehendes Parkverbot bei Gemeinde: 60€
Macht also mindestens 1.000 €, die man für den Umzug einplanen sollte!
Und natürlich an die Verpflegung der Helferinnen und Helfer denken!
SDG
Dieser Beitrag unterstützt folgende UN Nachhaltigkeitsziele:
Unser Umzug in den Münchner Süden: Abenteuer mit Tiny House on Wheels
Vorbereitungen
TÜV München: Albtraum mit Tiny House und wieso uns die Dekra in Germering den Arsch gerettet hat
Wir wollten auf der sicheren Seite sein: schon im Dezember haben wir beim TÜV in München angefragt, ob dort Platz ist für die Hauptuntersuchung (HU) eines Tiny House Trailers mit dem Haus als Ladung drauf. Die Maße des Hängers haben wir angegeben und es wurde uns bestätigt, dass wir in der Bodenseestraße geprüft werden können, dort würden auch LKWs abgenommen. Damit war für uns der Fall klar: die scheinen dort Platz zu haben, das Gelände müssen wir uns nicht anschauen. Als wir dann am Umzugstag dort “aufschlugen” (im wahrsten Sinn des Wortes) traf uns der Schlag: das Gelände war viel zu eng, nicht mal in die Einfahrt haben wir gepasst. Die Prüfer vor Ort meinten nur: “ Wir haben keinen Platz, da müsst ihr woanders hin. Sie haben uns nur die Maße des Hängers und der Ladung gegeben und nicht gesagt, dass da noch ein Zugfahrzeug dabei ist!” Mitdenken scheint dort nicht hoch im Kurs zu stehen. Wie soll denn der Anhänger mit 3,5t Ladung zur Werkstatt gelangen? Aber klar – man muss den Fehler immer zuerst bei sich selbst suchen und in solch einer Situation lösungsorientiert denken. Denn klar war – wir standen mitten auf der Straße, mussten einen Reifen wechseln und Kabel flicken, die uns beim Aufsetzen in der TÜV Einfahrt gerissen waren.
Also Plan B: DEKRA in Germering, ca. 5 km entfernt. Dort waren sie sehr freundlich, wir bekamen spontan noch einen Termin und die HU war in 15 Minuten erledigt. Deren Kommentar zu unseren Erfahrungen beim TÜV in der Bodenseestraße: Einmal mit Profis arbeiten ;-)
Fazit 1
nicht auf Auskünfte verlassen, sich das Gelände vor Ort anschauen und auch Dinge die selbstverständlich sind, abklären. Es scheint nicht selbstverständlich zu sein, dass ein Anhänger mit 7,40 Metern Länge und einer 3,5 Tonnen schweren Ladung nicht von selbst in die Werkstatt rollt. Selbst mit einem PickUp als Zugfahrzeug statt einem Laster wären wir nicht um die enge Kurve in die Prüfwerkstatt beim TÜV gekommen.
Fazit 2
Einmal mit Profis arbeiten! Vielen Dank Dekra Germering für eure Hilfe! (keine Werbung! Wir sind einfach dankbar, dass es noch ein HU-Happy-End gab!)
Das Tiny House kommt endlich im Münchner Süden an
Nach der HU waren wir zwar nicht mehr ganz im Zeitplan, aber dank einer staufreien Münchner Autobahn sind wir trotzdem noch zeitig in Pullach angekommen. Dort hat auch schon der Bulldog gewartet, der uns in den Garten ziehen sollte. Die Unebenheiten waren größtenteils schon behoben, das reinziehen war letztlich Maßarbeit und ging recht zügig.
Dann hieß es erstmal:
Anstoßen auf einen geglückten Umzug und einen neuen Ort!
Tiny Pop Up München Pullach: ein Ort der Inspiration und Umweltbildung
Nach der Aufwertung einer Brachfläche in Pasing haben wir jetzt die Möglichkeit, ein ungenutztes Gartengrundstück im Wohngebiet für ein paar Jahre mit Leben zu füllen. Als Tiny PopUp Pullach werden wir hier Lösungen erlebbar machen – von Urban Gardening über Kreislaufdenken und Sonnenenergie bis hin zu einem ressourcenschonenden Lebensstil. Es muss nicht gleich der Umzug ins eigene Tiny House sein – Klimagerechtigkeit, Suffizienz und Umweltschutz haben viele Gesichter und es gibt viele Möglichkeiten mit anzupacken! Denn das gute Leben kostet nicht die Welt.
