Zeitungsartikel in der TZ: Tiny Houses in München

Tiny Houses in München: Wo die kleinen Häuschen aufgestellt werden dürfen und was zu beachten ist

Was sagt das Referat für Stadtplanung zu dieser relativ neuen Wohnform? Und was sind überhaupt die Vorteile, so zu leben? Als Expertin für Tiny Houses in der Isarmetropole wurden auch Felicia einige Fragen zu den Hürden und den Chancen von Tiny Houses in der Stadt gestellt. Der Artikel greift einige wichtige Punkte auf und gibt einen guten Überblick über Tiny Living in München. Viel Spaß beim Lesen!

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FAQ

Weil Tiny Houses keine Immobilien, sondern “Mobilien” sind. Bei jedem Ortswechsel müsste erneut eine Baugenehmigung eingeholt werden. Aufwand und Kosten sind hier unverhältnismäßig und erschweren Tiny Living unnötig. Vor allem wenn Genehmigungskosten den Wert des Hauses selbst übersteigen. Mobile Kleinwohnformen, die keinen Boden versiegeln brauchen angepasste Regeln.

Beispiel: Rad, Auto, LKW: Sie sind alle Teilnehmer im Straßenverkehr. Es gibt gemeinsame Verkehrsregeln & fahrzeugspezifische aufgrund der unterschiedlichen Voraussetzungen der Fahrzeuge. Eine ähnliche Verfahrensweise bräuchte es auch beim Baurecht/Wohnrecht. Es wäre eine Unterscheidung von Bauwerken zur Wohnnutzung mit folgenden Aspekten nötig:

ökologisch verträgliche Bauweise, zeitliche Begrenzung der Flächennutzung und Wohnen ohne Flächenversiegelung.

Es gibt derzeit zum einen viele städtische Flächen, die entweder nachverdichtet oder temporär zwischengenutzt werden können. Aber auch Privatpersonen wollen Restgrundstücke, ungenutzte Brachflächen, Garagendächer, Flachdächer oder Häuser mit ungenutztem Umschwung für Tiny Houses zur Verfügung stellen. Nötig wäre ein je nach Nutzungsdauer angepasstes Genehmigungsverfahren, um möglichst viele Flächen nutzbar zu machen, ohne allzu großen Eingriff in die Natur. Denn die Chancen liegen auch für München auf der Hand:

– Tiny Houses und Co. als ökologische Lückenfüller überall dort, wo nicht mehr in die Höhe gebaut werden kann

– Nachverdichtung ohne Bodenversiegelung: bezahlbar und umweltschonend

– Aufwertung von Restflächen, Industriebrachen, Flachdächern, ungenutzten Gärten

– PopUp Projekte als Begenungsorte im Viertel zu Themen wie Kreislaufdenken, Ressourcenschonung und Suffizienz

– München besteht zu einem beträchtlichen Teil aus Einfamilienhausgebieten: dort schlummert ungenutztes Potenzial hinsichtlich Nachverdichtung ohne Bodenversiegelung – auf städtischen und privaten Flächen

Mögliche Maßnahmen zur Förderung durch die Lokalpolitik:

– Stadt oder Gemeinde als Vorbild, damit PrivateigentümerInnen ihre Grundstücke öffnen und so kostengünstig und unkompliziert bezahlbaren Wohnraum schaffen

– An die Nutzungsdauer angepasste Anwendung der Bauvorschriften

– Zonenfremde Nutzung in allen Bauzonen für Zwischennutzungen zulassen

– Anwendung eines minimalen Verfahrens vor allem für eine kurzfristige Nutzungsdauer: die lange Genehmigungsdauer und die Kosten für Erschließung versus Nutzungsdauer stellen bisher eine unüberbrückbare Hürde dar

– kurzfristige Projekte für Forschung und Wissensvermittlung herausheben, um aufzuzeigen, wie Ressourcen im Sektor Bauen und Wohnen eingespart werden können

SDG

Dieser Beitrag unterstützt folgende UN Nachhaltigkeitsziele:

Mehr zu den UN SDG Zielen
2022-08-06T18:18:47+02:00Dezember 1st, 2021|Politik, Presse|
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