Eine Öko-Mobilie als Sparmodell

Bericht in der SZ

Felicia Rief und Jonas Bischofberger sind mit ihrem selbst gefertigten Tiny House auf ein Grundstück in Pullach gezogen. Ihr winziges Zuhause spart zugleich Fläche und Energie – und frieren wird das Paar im Winter bestimmt nicht müssen.

Unser Tiny House als nachhaltige Mobilie

Hier haben wir euch den ganzen Artikel verlinkt, falls ihr ihn nicht schon gelesen habt. Online ist er leider hinter einer Bezahlschranke und echte Zeitung ließt ja fast niemand mehr (außer Felicia) ;-) Der Artikel ist eine schöne Geschichte über unser Leben im Tiny House, unser Engagement in der Umweltbildung und unseren ressourcenschonenden Lösungen. Viel Spaß beim Lesen!

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Zum Bericht

FAQ

Mobile Kleinwohnformen sind in vielen Bereichen ökologischer als herkömmliche Wohnformen:
  • geringer Primärenergieverbrauch: wenig Wohnraum = wenig Energiebedarf – und zwar insgesamt, nicht nur pro Quadratmeter
  • Wohnraum ohne Flächenversiegelung: Biodiversität, CO2-Speicherung, Hochwasserschutz und Kühleffekt bleiben erhalten
  • Wenig graue Energie in Baumaterial: kein Beton, dafür ökologische Baustoffe und insgesamt viel weniger Materialverbrauch
  • Bau nach dem Cradle to Cradle Prinzip: verwendete Ressourcen können in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt werden
  • Tiny Living fördert einen minimalistischen Lebensstil hinsichtlich Konsum, Ernährung, Mobilität, Freizeitgestaltung und ehrenamtlichem Engagement

Weitere nachhaltige Aspekte speziell im Tiny DaHome:

  • 100 Prozent erneuerbare Energie durch Photovoltaik
  • umweltfreundliche Wärmeproduktion durch Solarthermie und Abwärme des Holzofens
  • Toilette ohne Wasserspülung
  • Pflanzenkläranlage als Fassadenbegrünung
  • Insektenfreundlicher Urbaner Garten gemäß Permakultur
Eine Trocken-Trenn-Toilette fängt Urin und Fäzes getrennt auf. Beides enthält wichtige Nährstoffe, die wir kompostiert und verdünnt der Natur zurückgeben können und so sinnvolle Kreisläufe schließen: Essen, Kacken, Kompostieren, Säen, Ernten und wieder Essen!

Nach ca. zwei Jahren ist das Ganze bester Hummus, nach Permakulturrichtlinien kompostiert. Durch die direkte Trennung mittels eines speziellen Einsatzes, wird starke Geruchsbildung verhindert. Und da an Stelle von wertvollem Trinkwasser lediglich etwas Sägespäne und Rindenmulch dazu gegeben werden, leistet eine Trocken-Trenn-Toilette einen grossen Beitrag zum Wassersparen. Durchschnittlich werden etwa 30% des täglichen Wasserverbrauchs für die Toilettenspülung gebraucht. Also ca 40l pro Tag und Person, um seine Hinterlassenschaften wegzuspülen.

Wir standen dem ganzen anfangs wirklich skeptisch gegebenüber. Das Konzept hat uns aber eindeutig überzeugt. Mittlerweile betrachten wir normale Klospülungen als sinnlose Sackgasse und hoffen auf mehr Kreislaufdenken im Sanitärbereich.

Von Goldeimer gibt es eine tolle Broschüre zum Thema: Selbstbau, richtiges Kompostieren, Terra Preta und ab wann Scheiße keine Scheiße mehr ist. Der Blog ist ebenfalls mega hilfreich

Warmwasser wird im Winter durch Abwärme des Ofens in einem Rauchgasboiler erzeugt und im Sommer, sowie in der Übergangszeit durch Solarthermie*. Es wird also bereits vorhandene Energie genutzt ohne fossile Energieträger für Warmwasser zu verbrauchen. Die Wärmenutzung der Sonne hat großes Potenzial, denn die Sonne scheint sie gratis und die Nutzung der thermischen Sonnenenergie hat einen viel höheren Wirkungsgrad, als die Umwandlung der Sonnenenergie in Strom. Zum Vergleich: PV-Panele haben je nach Generation einen Wirkungsgrad von ca. 15 Prozent, Solarthermie kann jedoch von der ankommenden Sonnenenergie ca. 50 Prozent nutzbar machen!

Quelle: EnBW 2022

Fazit: Sonnenernte lohnt sich doppelt!

*in Planung

Wir haben einen Frischwasser- als auch einen Abwasseranschluss, der an das örtliche Leitungssystem angeschlossen werden kann. Da der Standort in Pasing über keine Anschlussmöglichkeiten verfügte, sammelten wir unser Brauchwasser bzw. beziehen Frischwasser über unseren Nachbarn. Das Grauwasser filtern wir ebenfalls durch verschiedene Kies-und Sandschichten und eine Pflanzenkläranlage, die gleichzeitig die Fassade begrünt. Durch die Verwendung von rein pflanzlichen Spülmitteln und Seifen stellen wir sicher, dass keine Schadstoffe oder Mikroplastik im Wasser landen. Die Labormessungen des pflanzengefilterten Grauwassers haben ergeben, dass wir es problemlos zum Gießen unseres urbanen Gartens verwenden können.

Am Standort in Pullach können wir uns ganz normal an Frisch- und Abwassernetz anschließen. Unsere Pflanzenkläranlage, die ja gleichzeitig unsere Fassade begrünt, werden wir weiterhin zwischenschalten. Genauso wie unsere Trocken-Trenn-Toilette.

Das Tiny DaHome wird mit einem modernen Holzofen geheizt. Unser Jahresverbrauch an Hartholz liegt bei 1,5 Ster. Das Holz kommt aus lokalen Wäldern, das aufgrund von Schädlingsbefall gefällt werden musste. Wir verfeuern zu 80 Prozent Esche und zu 20 Prozent Fichtenholz. Wir nutzen zusätzlich bewusst die Sonneneinstrahlung im Winter durch unsere Fensterfronten. Das bedeutet, dass wir sogar tagsüber bei Minustemperaturen nicht einheizen müssen, da die Sonne den kleinen Raum schnell aufwärmt. Zusätzlich haben wir eine solarthermiegeführte Fußbodenheizung *, die unseren Holzbedarf weiter reduziert. Genaue Verbrauchswerte stehen hier noch aus. Im Sommer verhindern wir durch unsere Außenrollos das Aufheizen des kleines Raumes und können so auf eine Klimaanlage verzichten.

Wir sind uns bewusst, das Holzbrand trotz seiner Klimaneutralität kritisch gesehen werden muss. v.a. hinsichtlich der Feinstaubbelastung. Wir arbeiten daran, durch verschiedenste Maßnahmen diese Belastung z.B. durch entsprechende Filter zu reduzieren.

* in Planung

Wissenswerte Zusatzinfos

SDG

Dieser Beitrag unterstützt folgende UN Nachhaltigkeitsziele:

Mehr zu den UN SDG Zielen
2022-10-13T18:05:30+02:00Oktober 13th, 2022|Nachhaltigkeit, Presse, Wohnen|
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